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Sehr geehrter Herr Hermann,

am 23. März dieses Jahres befragte eine lokale Zeitung die Fraktionsvorsitzenden, wie der Stand bei der Kandidatensuche ist. Damals habe ich Bedenken geäußert, dass es sehr schwierig wird geeignete Kandidaten zu finden. Dass sich gleich vier ernstzunehmende Kandidaten um das Amt bewerben, konnte ich mir zum damaligen Zeitpunkt nicht vorstellen. Von großem Interesse wurde der Wahlkampf, der sachlich und fair geführt wurde, von der Hausacher Bevölkerung und dem Umland verfolgt. Die Hausacher Bürger hatten somit eine echte Wahl. Wir, die Freien Wähler, möchten an dieser Stelle allen Kandidaten, die sich zur Wahl gestellt haben, ausdrücklich für das Engagement und den persönlichen Einsatz bedanken. Das gute Bewerberfeld ist für uns ein Zeichen für die Attraktivität der Stadt Hausach. 

Im zweiten Wahlgang erhielten Sie, Herr Hermann, am 24.September 74,4 Prozent der Stimmen. Über sieben Wochen ist das nun schon her. 

Mir kommt es vor als wäre das vor einer Ewigkeit gewesen. 

Vielleicht liegt es ja daran, dass die vergangenen Wochen für die Stadt Hausach und das Kinzigtal eine sehr ereignisreiche Zeit war. Verabschiedung unseres

Pfarrers Gerhard Koppelstätter, Spatenstich unseres Leuchtturmprojektes, des Kinzigtalbades / Ortenau, Neuwahl des Feuerwehrkommandos, diverse Verabschiedungen von langjährigen Bürgermeistern der Region u.a.m. 

„Nichts ist so beständig wie der Wandel“.

Ich denke, dass aufgrund der erwähnten Ereignisse diese Aussage sehr zutreffend ist. Einen kleinen Einblick konnten sie sich bei den vergangenen Terminen in Hausach schon darüber verschaffen. Das Kinzigtalbad, der Schulcampus, die Neugestaltung des Bahnhofareals, um nur einige der großen Aufgaben zu nennen. Hier bedarf es einer Person, die entschlossen an die Aufgaben herantritt und sie strukturiert und zielorientiert vorantreibt. Speziell beim Großprojekt Kinzigtalbad bedarf es enormem Abstimmungsaufwand und Fingerspitzengefühl bei dem Umgang mit den interkommunalen Partnern. Bei sehr vielen der umliegenden Gemeinden hat im Bürgermeisteramt ebenfalls ein Personalwechsel stattgefunden oder steht noch einer bevor. Um die gute Zusammenarbeit vorantreiben zu können müssen sich die Akteure hier erst neu finden. Ebenso ist in diesem Zusammenhang die neu gegründete STK Schwarzwald Tourismus Kinzigtal zu erwähnen. Hausach war bisher die treibende Kraft für interkommunale Zusammenarbeit und soll es auch bleiben. 

Im Wahlkampf haben sie einen Einblick in die Sorgen und Nöte der Bürger erhalten. Spontan fallen mir hier die Ausweisung neuer Wohnbau sowie Gewerbeflächen ein. Bei dem begrenzen Platzbedarf und den neuesten Erkenntnissen zur Hochwassergefahrenkarte bestimmt eine große Herausforderung. Die Erwartungen der unterschiedlichen Parteien gilt es abzuwägen und die bestmögliche Lösung zu finden. 

Ein Bürgermeister kann es nicht Allen Recht machen. 

Aber wenn die unterschiedlichen Parteien zusammenfinden und die Sorgen der anderen verstehen, können Entscheidungen besser nachvollzogen werden. Die Sahnestücke auf unserer Gemarkung sind nahezu aufgebraucht. Die Interessen der Land- und Forstwirte müssen bei der Entscheidungsfindung ebenso in die Waagschale gelegt werden. Wenn nur noch Hanglagen zur Bewirtschaftung zur Verfügung stehen wird es mit der Offenhaltung der Landschaft schwierig. Mit der Offenhaltung spreche ich nur ein zentrales Thema der Einwohner des Ortsteiles Einbach an. Mindestens genauso wichtig ist hier, dass die Sorgen um den Ausbau der Windenergie ernst genommen werden und der Ausbau des „schnellen Internet“ vorangetrieben wird. Das Backbone-Netz des Ortenaukreises - ein weiteres interkommunales Projekt - soll hier für die entsprechende Infrastruktur sorgen. Wobei mit den Baumaßnahmen des Kreises kein einziger Hausacher schneller Surfen kann. Hier bedarf es dann immer noch einer ausgeklügelten Planung und Ausführung der Stadt. 

Bei allen Aufgaben wird es erforderlich sein, gemeinsam voranzukommen und geeignete Fördermittel zu generieren. Egal ob es um die Sanierung der Altstadt oder energetische Maßnahmen geht. Bei Ihrem Lebenslauf habe ich hier jedoch wenig Bedenken. Die Verwaltungsarbeit haben sie von der Pike auf gelernt. Ein motiviertes Team in der Verwaltung erwartet sie. Fordern sie es. Wir hoffen, dass sie neue Ideen mit einbringen können. Ich denke hier nur an die Umstellung auf das neue Kommunale Haushaltsrecht. Mit Sicherheit können wir hier von ihrer Erfahrung profitieren. 

Doch eines ist auch klar, auch wenn all die aufgeführten Aufgaben mit größter Gewissheit und der Zufriedenheit der Hausacher Einwohner umgesetzt wurden, ist Hausach nicht automatisch eine begehrte oder gar liebenswerte Stadt. Dies Geschieht erst durch die vielen Menschen, die sich ehrenamtlich in unserer Stadt engagieren. Egal ob sie eine Patenschaft für die Stadt übernehmen, in der Stadt- und Feuerwehrkapelle, im Verein oder in der Feuerwehr tätig sind. Sie verdienen die Unterstützung durch Sie und die Verwaltung, um die Stadt Hausach zu etwas Besonderem zu machen. 

Nun ist es ihre Aufgabe die Projekte anzugehen und die Veränderungen zu gestalten. Hausach soll nicht nur verwaltet werden, nein sie sollen es auch Gestalten. Wir sind bereit die kommunalen und interkommunalen Herausforderungen gemeinsam mit ihnen anzunehmen. Wir freuen uns auf die bevorstehenden Aufgaben, die wir gerne mit ihnen Angehen. 

Sie und Frau Wien mit ihrer Familie heißen wir herzlich in der Stadt unter Burg willkommen. Für die Erfüllung ihrer umfangreichen Arbeit wünschen wir eine glückliche Hand, Ausdauer und beste Gesundheit.