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Haushaltsrede 2015 der Freien Wähler Hausach

(gehalten von Ines Benz)

Sehr geehrte Damen und Herren,

ein Roman ist er, wie immer, nicht geworden, unser Haushaltsplan 2015, auch wenn er von seinem Seitenumfang manchem Bestseller fast den Rang abläuft! Spannend zu lesen ist er auf den ersten Blick auch nicht gerade. Er strotzt vor Zahlenreihen, Tabellen, Einnahmen und Ausgaben. Es stehen keine gefeilten Sätze darin. Und doch ist er für den Gemeinderat und die Stadt Hausach ein Schmöker.

Ein Werk, das wie jedes Jahr die feine Handschrift unseres Kämmerers Werner Gislers und seines Teams trägt, das gewissenhaft und mit spitzer Feder die umfangreichen Zahlen und Fakten der verschiedenen Abteilungen der Verwaltung und ihrer dazugehörenden Einrichtungen für uns zusammenfasst. Allen, die dazu beigetragen haben, ein herzliches Dankeschön. Er ist ein „Reiseführer durch das Jahr 2015“, der uns hilft die wesentlichen Aufgaben einer Stadt zu erfüllen und festzulegen, was wir uns noch leisten können oder leisten wollen.

Darüber lässt sich trefflich streiten. Doch mit Sicherheit bestehen die Aufgaben einer Stadt nicht nur im Verwaltungsbereich. Kultur, Bildung, Sport, Gewerbe, Bauen und Wohnen, Industrie und Handel, Land- und Forstwirtschaft, Sicherheit sind zentrale Themen, die Kosten verursachen, aber auch einen ganz eindeutigen Mehrwert für eine Gemeinde haben.

Was zählt nun in diesem Haushalt unter anderem zu den Aufgaben der Stadt, die unter dem Aspekt Mehrwert, Nutzen, Nachhaltigkeit und Kostenverursacher gesehen werden können?

Unter großem Kraftaufwand wurde im alten Jahr 2014 der Zweckverband des Ganzjahresbades gegründet. Der Grundstein für die Umgestaltung des Hallenbades ist gelegt. Die Region stand zusammen und hat bewiesen, dass interkommunale Projekte zukunftsweisend sind. Dies ist der erste Schritt, dem hoffentlich noch viele folgen werden. Das Kinzigtalbad wird in diesem und den folgenden Jahren die finanziellen Spielräume bestimmen. Dem einen oder anderen werden die Kosten Unbehagen bereiten. Doch gerade hier zeigt sich, dass eine Stadt eben nicht nur eine Verwaltung ist, sondern sich für die Bevölkerung, die Umgebung und auch für die in der Region Erholung suchenden Menschen mehr leisten muss. Was dieses Bad dem Einzugsgebiet zurückgibt hat einen ganz anderen Mehr-Wert.

Bildung und Erziehung sind Kapitel in einem Haushaltsbuch, die ganz besonders unter den Aspekten Kosten –Nutzen angesehen werden. Liegen doch hier die Ausgaben auf den ersten Blick weit über den Erträgen, die eingefahren werden können. Es muss und sollte einer Gemeinde sehr viel an einem gut ausgebauten und vielfältigen Bildungsangebot für seine jungen Einwohner liegen. Diese Kosten sind bestens investiertes Geld, denn sie kommen der Gemeinde auf vielerlei Weise wieder zu Gute. Gut ausgebildete Kinder und Schüler, die einen Beruf oder ein Studium angehen, stehen dem Hausacher Arbeitsmarkt als potenzielle Steuerzahler wieder zur Verfügung. Im besten Fall wohnen und arbeiten sie am Ort, bringen sich im Vereinsleben und Ehrenamt mit ein und gestalten ihre Heimatgemeinde aktiv mit. Jeder Cent in unserer Schullandschaft ist hier richtig und sicher angelegt.

Was wäre ein Städtle ohne ein angenehmes Erscheinungsbild, ohne Ruhe- und Verweilzonen, ohne schöne Häuser, Plätze und Geschäfte. Die Weiterführung der Stadtsanierung bietet auch dem Mitbürger Möglichkeiten seine Immobilie nachhaltig, energetisch und wertsteigernd zu verbessern. Der weitere Ausbau des Kanals im Bereich Dammstraße hebt den Aufenthaltscharakter mit Sicherheit an, siehe Kanalabschnitt an der Graf-Heinrich-Schule.

Auch im Feuerwehrwesen ist es enorm wichtig mit der Zeit Schritt zu halten. Die interkommunale Schlauch- und Atemschutzwartung und Pflege zeigt, wie Synergieeffekte geschaffen werden können. Die Anschaffung eines neuen Logistikfahrzeuges, das entsprechend auf- und umgerüstet werden kann, entspricht den aktuellen Gegebenheiten und spart längerfristig einen großen Fahrzeugpark, der kostenintensiv ist. Eine allzeit gut ausgerüstete und ausgebildete Feuerwehr ist ein wesentlicher Sicherheitsfaktor, den wir alle schätzen. Schön, dass wir noch so viele aktive Wehrkameraden und eine sehr gute Jugend- und Nachwuchsarbeit in Hausach haben.

Hoffen wir, dass das Haushaltsjahr 2015 keinen Krimi mit unvorhersehbaren Wendungen, zweifelhaften Geschäften und nervenaufreibenden Situationen für uns bereithält. Der Blick auf die Landkarte hinterlässt bisweilen schon eine leichte Gänsehaut. Die Unsicherheiten der Weltpolitik bleiben bestehen. Krisen, Krieg und Terror bestimmen die Bilder aller Medien. Was uns dies alles bringen wird ist kaum überschaubar. Hoffen wir auf die Vernunft und Weitsicht aller.

Dies bestätigt nur, weiterhin mit Vorsicht und Weitsicht zu agieren, damit wir alle und die nachfolgenden Generationen eine lebenswerte und finanzierbare Zukunft vor uns haben.

Die Freien Wähler Hausach stimmen dem Haushaltsplan zu.